Albrecht Dürer – Vertreter einer sozialen Randgruppe?
Albrecht Dürer (1471-1528) zählt er zu den herausragenden Malern der Renaissance. In der Literatur der Romantik um 1800 wurde er zum exemplarischen Vertreter der „Deutschen Kunst“ stilisiert.
Beim genaueren Hinsehen zeigt sich jedoch, dass Dürer in mehrerlei Hinsicht eine Persönlichkeit war, die keineswegs den offiziellen gesellschaftlichen Normen der Zeit entsprach:
Sein Vater war aus Ungarn nach Nürnberg zugewandert, er hatte somit, wie man heute sagen würde, einen „Migrationshintergrund“. Dürer selbst lebte selbstbewusst als Homosexueller und war wegweisend in der Darstellung des nackten menschlichen Körpers. In vielen seiner Kunstwerke offenbart Dürer noch eine weitere Seite seiner Persönlichkeit, Melancholie – die auch Motiv eines seiner berühmtesten Bilder ist.
Melancholie und Depression
Depression ist schon rein quantitativ ein ernsthaftes gesellschaftliches Problem. Allein in Deutschland sind mehr als fünf Millionen Menschen von diesem Krankheitsbild betroffen. Es gibt deshalb eine Reihe von Initiativen, welche Aufklärung über die Erkrankung durch Öffentlichkeitsarbeit zum Ziel haben. Dazu zählt die Stiftung Deutsche Depressionshilfe. Das vorliegende Projekt will durch die historische Kontextualisierung einen Beitrag dazu leisten.