NEUE FORMATE UND HYBRIDE LÖSUNGEN

INTERNET-KONZERT „EXPLORING EARTH“

Nach mehreren coronabedingten Verschiebungen und Absagen des eigentlich in der historischen Sternwarte Göttingen geplanten Konzertes haben wir uns für ein komplett neues und experimentelles Vorgehen entschieden: EXPLORING EARTH wurde zum INTERNETKONZERT umgewandelt.

Mit dem CapellaQUARTETT haben wir uns auf eine experimentelle Reise begeben, Musik und Kompositionen zusammengetragen, die die Welten von Klassik und Pop verbinden. Im Zuge der Proben wurde einmal öfter klar, dass es dabei viel mehr verbindende als trennende Elemente gibt.

Die zuerst forcierte Adaption eines realen Konzertes für den digitalen Raum haben wir benutzt, um mit drei ganz unterschiedlichen Arten der Präsentation und Performance zu experimentieren.
Hier haben wir Beiträge zusammengestellt, die auf unterschiedliche Weise zeigen, wie die Welten der alten Musik und des Pop/Rock sich berühren, gegenseitig inspirieren und ergänzen können – herzlich willkommen!

„Amor con fortuna“ ist ein Stück aus dem spanischen „Cancionero de Palacio“, der in den Jahren 1465 -1505 im Umkreis der Katholischen Könige (Fernando von Aragon und Isabella von Kastilien) zusammengestellt wurde. Das Thema der Musik, Glück oder Unglück in der Liebe, beschäftigte die Menschen schon vor über 500 Jahren – heute ist es nicht anders. Für uns ein weiterer der vielen Beweise, dass Gefühle und ihr künstlerischer Ausdruck kein Verfallsdatum haben.

Die Melodie von „Fortune my Foe“ wurde seit der Renaissance unzählige Male vertont und auf unterschiedlichste Weise arrangiert. Es ist ein echter „Standard“, den wir mit dem Capella de la Torre QUARTETT aufgenommen und in mehreren Arten verarbeitet haben. Die Improvisationen aus Renaissance und Frühbarock stehen neuen Rhythmen und Klängen gegenüber und ergeben etwas gemeinsames Neues.

„Chi vuol segiur“ la guerra ist ursprünglich eine italienische Lauda aus dem 15. Jahrhundert. Das Stück handelt von dem Kampf um Anerkennung, den man vor allem mit sich selbst ausfechten sollte. Uns haben die umwerfende rhythmische und harmonische Struktur der Lauda von Anfang an fasziniert und dazu inspiriert, das Stück gemeinsam neu zu lesen und in die Gegenwart zu übertragen.

Capella de la Torre QUARTETT:
Katharina Bäuml, Schalmei
David Becker, E-Gitarre
Johannes Vogt, E-Theorbe
Mike Turnbull, Percussion

Video: Anna-Kristina Bauer und Andreas Graf
Sound- und Videodesign: David Becker

Aufgenommen im Mai 2021 in Hannover